Ich schlage die Augen auf, über mir glitzern die Sterne, etwas ist an meinen Beinen, ah, oh nein, Wasser, kaltes Wasser, Wellen, oh so kalt, so kalt, ich will aufstehen, steh auf, du musst hier weg, doch meine Beine, warum gehorchen sie mir nicht? Ich liege auf dem Rücken, fasse mir an den Bauch, horche, ja es lebt, es lebt noch, genau wie ich auch. Das Wasser ist kalt, ich muss aufstehen. Oh nein, wo sind die andern alle? Ich kann mich nicht erinnern, doch, nein, nein, ich sehe es vor mir, wir fallen alle ins Meer, alle sind wir ins Meer gefallen.

Ich schreie, schreie, plötzlich Lichter, laute Stimmen, ich kann die Worte nicht verstehen, ich drehe mich, stehe langsam auf, wo ist Ave? Ich rufe nach Ave immer wieder rufe ich nach Ave.

Ich höre Schreie, …

Jeder ist der andere und keiner er selbst Im Grunde befand ich mich gerade in zwei Geschichten, vielleicht waren es auch drei, das konnte man nie so genau wissen. Die eine Geschichte war die, welche ich seit einiger Zeit am Schreiben war. Sie hiess «Der Weg ins Paradies» und die zweite Geschichte war natürlich mein Leben, das gerade sehr gut lief. Ich hatte mein Studium begonnen in Soziologie und Philosophie, war frisch verliebt und unterwegs zu meiner neuen Liebe. Und die dritte Geschichte? Konnte ich im Moment nicht sagen. Jedenfalls ist dieser Spruch unter meinem Titel nicht von mir. Die dritte Geschichte würde diejenige sein, deren Inhalt ich nicht kannte, genauso wenig wie deren Erzähler und doch war ich mir sicher, ein Teil von ihr zu sein, ich konnte es irgendwie spüren, ja geradezu riechen. Ja ich weiss, das macht alles keinen Sinn. Doch beginnen wir von vorne, mit der zweiten Geschichte, mit meinem Leben.

Ein uralter Mann wird aus dem Schlaf gerissen und findet sich in einem Pferdeschlitten wieder, zusammen mit seiner Urenkelin und deren Tochter, die er beide nur von Fotos kennt. Er soll am Weihnachtessen der Familie teilnehmen, an dem er jahrelang willentlich nicht teilgenommen hat. Eine träumerische Fahrt durch sein Leben beginnt…

Meine Romantrilogie «Alles wird gut», entstand während zehn Jahren ebenfalls durch das Beobachten, das Nachdenken, das Zuhören, das Schweigen und das Sprechen und er führt dich durch Welten- durch deine eigenen und durch fremde Welten, durch eine Welt so wie sie ist, so wie sie war und so wie sie sein sollte. Meine Weihnachtsgeschichten haben ihren Ursprung im Jahr 1996. Damals, fern von der Heimat, schrieb ich die allererste Weihnachtsgeschichte von Hand für meine Frau. Danach folgte nächstes Weihnachten eine zweite, dann wieder eine und schon war es zur Tradition geworden. Sie erzählen vom Leben, aus den Leben von Menschen mit ihren Freuden und Ängsten, ihren Hoffnungen und Sorgen und ich bin mir sicher, du wirst dich wiedererkennen und du wirst über dich lachen oder manchmal auch über dich und die Welt weinen. Ein Sprachforscher versucht seit Jahren, mit Delphinen zu kommunizieren, doch es will ihm jahrelang nicht gelingen. Dann in einer stürmischen Weihnachtsnacht, fährt er einmal mehr allein raus auf’s Meer auf der Suche nach Delphinen…. Ein Mann findet während eines Besuches der Eltern auf dem Dachboden seiner Grossmutter Briefe aus seiner Kindheit in Barcelona. Er liest einen der Briefe und kehrt zurück in seine Kindheit in einer fremden, unbekannten Stadt, in welcher er, zusammen mit seinen zwei Geschwistern, von Heimweh und Sprachlosigkeit geplagt, irgendwie hat überleben müssen. Ein Familienvater ist auf Weihnachtseinkaufstour kurz vor dem Weihnachtsabend. Dabei bleibt er allein in einem Kaufhauslift stecken. Er macht sich Sorgen, denn er möchte mit seiner Familie das Weihnachtsfest verbringen. Er betrachtet sich im Liftspiegel und macht dabei eine ungeheuerliche Entdeckung… Ein Kleinganove fährt nach einem gelungenen Bankraub durch ein Schneegestöber Richtung Süden, wo er ein neues Leben beginnen will. Doch auf einer Passhöhe wird er spätnachts von einer hochschwangeren Frau angehalten und begleitet sie in ihr Haus abseits der Strasse. Dort angekommen, setzen die Wehen ein… Eine junge Wäscherin hetzt am Weihnachtsmorgen zusammen mit ihrem Kleinkind zu Fuss und per Bahn frühmorgens zur Arbeit. Sie ist spät dran, zu spät und sie darf auf keinen Fall zu spät kommen, da sie sonst ihre Stelle in der Wäscherei verliert. Es schneit und es ist eisig kalt und die Welt hat sich gegen sie verschworen…